Der Tag, an dem Celia zum zweiten Mal starb
Forscher und Start-ups versprechen das "Wiederbeleben" ausgestorbener Arten. Doch die Hürden sind groß
Celia lebte zweimal. Beim ersten Mal wurde sie 13 Jahre alt. Als eine umfallende Tanne sie am 6. Jänner 2000 im spanischen Nationalpark Ordesa erschlug, starb mit Celia nicht nur eine hellbraune Pyrenäensteingeiß mit dunkelbraun gefleckten Beinen, sondern eine gesamte Unterart. Jahrhundertelang wurden "Bucardo", wie die Subspezies des Iberiensteinbocks im Spanischen heißt, wegen ihrer geschwungenen grauen Hörner gejagt, bis sie fast ausgerottet waren. Spät, aber doch, bemühte sich die spanische Regierung um Celia, die letzte Bucardo: Knapp ein Jahr vor ihrem Tod entnahmen Ranger ihr DNA-Proben.
Beim zweiten Mal wurde Celia sieben Minuten alt. Als sie am 30. Juli 2003 an einer Lungenfehlbildung erstickte, starb mit ihr das erste ausgerottete Tier, das wieder zum Leben erweckt wurde. Ein spanisches Forscherteam hatte Celias DNA in eine Eizelle des eng verwandten andalusischen Steinbocks transferiert und in Steingeiß-Leihmütter eingepflanzt.