Ordnung in der neuen Unübersichtlichkeit
Raimund Löws gesammelte außenpolitische Analysen liefern Orientierung - und Argumente für Europa-Gläubige
Es kommt nicht allzu oft vor, dass Zitate aus literarischen Werken zu Ohrwürmern werden und am Ende sogar als Sprüche auf T-Shirts landen. Erst recht nicht, wenn diese Arbeiten 150 Jahre und mehr auf dem Buckel haben.
"I would prefer not to": So lautet der berühmte Satz aus Herman Melvilles 1853 entstandener - und bei ihrem Erscheinen zunächst völlig erfolgloser - Erzählung "Bartleby, der Schreiber", dem diese seltene Ehre zuteil wurde. Schuld daran ist unter anderem der slowenische Kulturtheoretiker und Pop-Philosoph Slavoj Žižek. Er trug ein Shirt mit diesem Aufdruck, wurde fotografiert und damit kurzzeitig zum Meme.
Das spricht für die anhaltende Faszination, die das Werk ausstrahlt. Diese liegt vor allem in der Verweigerungshaltung der Hauptfigur begründet. Bartleby heuert als Schreiber in der Kanzlei eines Notars in Nöten an. Dessen Schreibkräfte sind zu nichts zu gebrauchen, leiden unter Verdauungsproblemen oder sind ständig betrunken.
Zunächst erledigt der Neue seine Arbeit