Pfusch am Bau
In seinem Blog "Wien schauen" enthüllt Georg Scherer Bausünden und Spekulation der Stadtplanung. Einer müsse es ja machen

Foto: Katharina Gossow
Freud und Leid liegen vier Hausnummern auseinander. Georg Scherer steht auf dem U6-Steig Gumpendorfer Straße, wo Otto Wagner die Bahntrasse als Brücke über die Straße spannte.
Direkt gegenüber, Mariahilfer Gürtel Nummer 1: Freude. Ein elegantes Jugendstilhaus, jahrzehntelang vom Feinstaub verkrustet, 2018 von einer Projektentwicklungsgesellschaft mit Sorgfalt saniert. Die Farbe, die Ornamente, das Balkongeländer, die feinen Metall-Applikationen: alles erhalten und neu herausgeputzt, das Dachgeschoß zurückhaltend ausgebaut.
Ein Musterbeispiel für einen Bauherrn, der der Stadt etwas zurückgibt, sagt Georg Scherer. Nur ein paar Meter weiter rechts, Mariahilfer Gürtel Nummer 7, beginnt sein Leid.
Hier ist 2019 ein Altbau verschwunden. Das sei kein bauhistorisches Glanzstück gewesen, doch was nachkam, noch weniger. Ein Wohnblock hinter grau-weißem Putz, dunkle Fensterrahmen, maximale Ausnützung des kleinen Bauplatzes. Was Georg Scherer darüber denkt, hat er in seinem Blog "Wien