Pop
Eli Preiss: Lvl Up
Zeitgenössischer R&B hat hierzulande nie richtig Fuß gefasst, das Publikum ist überschaubar, einschlägige Artists kann man praktisch an einer Hand abzählen. Rap dagegen läuft. Wohl auch deshalb versucht sich Eli Preiss auf ihrem Erstlingswerk an einer Mischung aus deutschsprachigem R&B-Pop und Hip-Hop -die smoothen Passagen mit Fokus auf Gesang stehen ihr besser als die Rap-Parts. Dennoch führt der Spagat zu einem beachtlichen, kurzweiligen Debüt. Level eins wäre geschafft. (Mom I Made It) SF
Jazz
Tarbaby: Dance of the Evil Toys
Oliver Lake, Mitglied des legendären World Saxophone Quartet, wird heuer 80 und erfüllt in dem erweiterten Trio des US-Pianisten Orrin Evins mit seinem vital-viszeralen Alto-Sound quasi Stargast-Funktion. Die ästhetische Disparität des Albums zwischen sanguinem Swing, ruppigem Drive, rührend schüchterner Vokaleinlage, hibbeligem Punch, Reminszenzen an die Prä-Fusion-Hancock-Ära und versponnener Introvertiertheit ist wohl gewollt, überzeugt aber nicht restlos. (Cleanfeed) KN
Klassik
Maurice Ravel: Concertos pour piano
Das Orchester Les Siècles spielt zwar auf alten Instrumenten; gemeinsam mit dem Dirigenten François-Xavier Roth fokussiert es sich aber auf Komponisten, die eigentlich zum Kernrepertoire großer Sinfonieorchester gehören: Saint-Saëns, Debussy, Strawinsky oder eben Ravel. Der transparente Klang entpuppt sich als wahre Wohltat für den Impressionisten, dessen Klavierkonzerte (grandios: Cédric Tiberghien) hier in ihrer ganzen Farbpracht und fragilen Schönheit erklingen. (hm). MDA