Wenn nicht Jeansboys mich so abgelenkt hätten

Evangelium des 12. Sonntags im Jahreskreis, Lesejahr C: "Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach."(Lk 9,18-24)"Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten."(Lk 9,18-24)

Natürlich bin ich dem katholischen Wahn verhaftet und mein Sir eze freut sich daran: Weil ich ja vorige Woche kolumnierte, warum sollen denn die Katholikys nicht auch mittels ihres Fronleichnamsfestes eine Art Regenbogenparade betreiben können?

Und mein Sir spielte auf dem Computer ein wildes Stück Musik von neowake. Und ich dachte: "Jetzt haben sie mich! Meine Ägidi-Kirche zeigt es mir jetzt!", denn es erklang ein lauter Höllenlärm, der mich fast an die schwule Regenbogenparade vom vorigen Samstag erinnerte.

Ich hab natürlich nicht durchschaut, dass dieser schreckliche Lärm nur aus dem Computer meines Sirs erklungen ist. Und ich dachte: "Die wilden Katholikys von der Ägidi-Kirche feiern Fronleichnam und halten eine Fronleichnamsprozession ab, wild und modern, die gehen wie jedes Jahr zu Fronleichnam aus der Ägidi-Kirche zu den Barmherzigen Schwestern in der Stumpergasse und die sind jetzt ganz wild und rabiat geworden!"

Mein Katholischsein gipfelt im Moment in Thomas von Kempens "Die Nachfolge Christi". Pfarrer Dr. Peter Dyckhoff aus Norddeutschland liest den Textteil aus dem Jahr 1418 vor, den der Augustiner Thomas Kempen seinen Eintrittswilligen damals als Lehre aufgegeben hat. Und der allerbeste Radiomoderator von Radio Maria, Thomas Neunteufel, liest jenen Teil, den ein Lehrling der Augustiner "angefragt" hat, der auch Augustiner werden wollte, so wie ich es auch einmal gerne geworden wäre, wenn nicht Jeansboys mit ihren verwegenen Blue Jeans mich so enorm abgelenkt hätten.

Valentin Moritz plant ein Büchlein, wo er die Frage stellt, wie mich Jeansboys heute beschäftigen würden, wenn ich ihrer heute noch habhaft werden könnte? Dieses Büchlein, "Oh Boy", wird im Schweizer Kanon Verlag erscheinen.

Dieses Buch des Augustiners Thomas von Kempen aus dem Jahre 1418 hätte ich auch so gerne in meinem Magen.

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