Agentur, obskur
Ein Verein wickelt für die Republik EU-Projekte ab. Jetzt steht er unter Geldwäscheverdacht. Wie kommt er überhaupt zu seinem Mandat?

Foto: Screenshot Website | AEI.at
Die Rettung kam mit den Blauen. Ausgerechnet. Als Sebastian Kurz sich 2017 dazu entschloss, mit den Freiheitlichen eine Koalition einzugehen, erlebte ein Verein die Wiedergeburt - die Agentur für europäische Integration und wirtschaftliche Entwicklung (AEI).
Der 2003 noch im Finanzministerium gegründete und später ausgegliederte Verein sollte sogenannte "Twinning"-Projekte abwickeln. Dabei bringen erfahrene EU-Mitgliedstaaten EU-Anwärtern europäische Standards bei: in Sachen des Zolls, in Sachen der Polizei, der Finanzgebarung. An insgesamt 410 solcher Projekte war Österreich bisher beteiligt.
2003 herrschte Aufbruchstimmung. Die erste Runde der EU-Osterweiterung versprach viele Betätigungsfelder. Nur war Österreich damals de facto ausgeschlossen. Die Sanktionen, die die EU gegen die Republik wegen Schwarz-Blau 1 verhängt hatte, wirkten nach. Österreich blieb ein Schmuddelkind. Die AEI ging leer aus.
Die zweite blaue Regierungsbeteiligung brachte hingegen viele Aufträge. Die Bilanzsumme