Die Kulturkritik der Woche
Obacht, Shakespeare ist kein Ponyhof! Die Lektüre von Welt-Literatur könnte Traumata triggern
Sein aufsässiger Sinn für Humor sei intakt, berichtete Zafar Rushdie über den Zustand seines Vaters Salman Rushdie. Der 75-jährige Autor war am Freitag bei einer Veranstaltung in Chautauqua im US-Bundesstaat New York von einem Mann niedergestochen und schwer verletzt worden. Im Laufe des Wochenendes stiegen die Chancen, dass Rushdie überleben wird.
Noch ist nicht gesichert, ob die am 14. Februar 1989 durch den iranischen Revolutionsführer Khomeini erlassene Fatwa gegen Salman Rushdie und seinen Roman „Die satanischen Verse“ den Attentäter zu seiner Tat motivierte. Postings in sozialen Medien, in denen er Sympathien für das iranische Regime zum Ausdruck bringt, deuten auf einen Zusammenhang hin.
Das Attentat auf den Schriftsteller ist ein Anlass, an die epochale Bedeutung des religiösen Urteils zu erinnern. Die Fatwa hatte zahlreiche Morde und Anschläge zur Folge – und sie kann als Startschuss für den globalen islamistischen Kampf gegen die Meinungsfreiheit betrachtet werden.