Ein toxisches Gemisch aus Liebe, Zucht und Erbauung
Georg Friedrich Haas' schonungsloser Blick auf eine Familie, in der die Fahne des Nationalsozialismus hochgehalten wurde
Foto: Heribert Corn
Altbau, ein bisschen moderne Kunst an den Wänden, die Möbel ein wenig abgewohnt, eine betagte Dackeldame schleicht zwischen den Sesselbeinen des Besprechungszimmers herum. Nichts in der Wiener Innenstadtkanzlei von Tassilo Wallentin vermittelt das Gefühl, dass hier ein politisches Start-up seine Zentrale hat. Außer vielleicht die zwei unterschriebenen Unterstützungserklärungen, die jemand auf dem Tisch hat liegen lassen.
Tassilo Wallentin will für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren.
Der 48-jährige Wiener tritt ohne die Unterstützung einer politischen Partei an, er ist nicht die Frontfigur einer Bürgerbewegung. Tassilo Wallentin ist Kolumnist der Kronen Zeitung. Seit beinahe zehn Jahren schreibt der Wiener Rechtsanwalt in der Wochenendbeilage der Krone, was die Menschen lesen wollen. Sein Gespür für das Publikum von Österreichs auflagenstärkster Zeitung will er jetzt politisch verwerten.
Die publizistische Karriere von Tassilo Wallentin beginnt mit einem Rücktritt. Als