Von Hoden und Hilfsbereitschaft
Mit seiner Forschung zum Schlafmangel macht Matthew Walker häufig Schlagzeilen. Doch die Ergebnisse taugen wenig
Foto: Isabella Weber
Isabella Weber hat keine Ehrfurcht vor dem Markt. Eher ein pragmatische Beziehung zu ihm. Damit fordert die junge deutsche Ökonomin ihre Kollegenschaft heraus. Und behält durchaus recht: So wie beim Preisdeckel auf Energierechnungen, den sie schon kurz nach der russischen Invasion in der Ukraine forderte.
Falter: Frau Weber, Sie haben schon im Februar Eingriffe in die Energiepreise eingemahnt. Die Reaktion der Kollegenschaft war ablehnend. Waren Sie mit Ihrer Idee zu früh dran? Jetzt finden das ja alle gut.
Isabella Weber: Die Idee der freien Bewegung der Preise ist eine Art heiliger Gral der Wirtschaftswissenschaftler. Da einzugreifen ist ein Sakrileg. Die Inflation ist aber extrem sektoral, und sie geht von essenziellen Gütern wie Lebensmitteln und Energie aus. Die Menschen können dem auf der Nachfrageseite nicht ausweichen, sie können nicht sagen: Ich heize meine Wohnung nicht mehr oder verzichte auf Grundnahrungsmittel. Schon vor dem Kriegsausbruch hatten wir es mit einer Energiekrise