"Wurde zu Unrecht verdächtigt"

Ein Rekrut mit bosnischen Wurzeln fühlt sich vom Bundesheer diskriminiert: Er wurde des Diebstahls verdächtigt und versetzt

GERLINDE PÖLSLER
Politik, FALTER 35/22 vom 31.08.2022

Grazer Belgierkaserne, Sommer 2021. Der 18-jährige R. leistet das fünfte Monat seines Grundwehrdienstes. Er ist unter anderem im Minimarkt des Soldatenheimes für die Kasse zuständig. Es gefällt ihm beim Heer, er würde gern bleiben und die Ausbildung zum Piloten absolvieren. Doch plötzlich heißt es: Im "Schweren Wiener", dem Tresor, in dem die Einnahmen des Kasernenshops aufbewahrt werden, fehle Geld, exakt 349 Euro. "Verdächtigt haben sie nur mich und einen zweiten Kollegen, die beiden einzigen Grundwehrdiener mit Migrationshintergrund in der Einheit", sagt R. - seine Mutter ist während des Bosnienkrieges nach Österreich geflüchtet. "Dabei hatte auch ein dritter Rekrut mit österreichischem Namen Zugang zum Schlüssel, doch den haben sie nicht verdächtigt. Wir wurden wegen unseres Migrationshintergrunds diskriminiert."

Das Vernehmungsprotokoll der Polizei, das dem Falter vorliegt, nennt als des Diebstahls Verdächtige nur R. und seinen Kollegen mit kosovarischen Wurzeln, B.

ANZEIGE
  836 Wörter       4 Minuten

Sie haben bereits ein FALTER-Abo?


Sie nutzen bereits unsere FALTER-App?
Klicken Sie hier, um diesen Artikel in der App zu öffnen.

Jetzt abonnieren und sofort weiterlesen!

Jetzt abonnieren und sofort weiterlesen!

Print + Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • Wöchentliche Print-Ausgabe im Postfach
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
  • Rabatt für Studierende
Jetzt abonnieren

1 Monat Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
Jetzt abonnieren

Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
  • Rabatt für Studierende
Jetzt abonnieren
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Politik-Artikel finden Sie in unserem Archiv.

12 Wochen FALTER um 2,17 € pro Ausgabe
Kritischer und unabhängiger Journalismus kostet Geld. Unterstützen Sie uns mit einem Abonnement!