Der Traum vom perfekten Klassenzimmer
Pünktlich zum Schulstart legt die Autorin Alexia Weiss ein fundiertes Plädoyer für ein ideales Schulsystem vor
Seit mehr als zwei Jahrzehnten, seit Österreich an internationalen Bildungsvergleichsstudien teilnimmt, wissen wir um die vielen Schwächen unseres Bildungssystems. Da wären etwa die frühe Selektion, die ausufernde Bürokratie, Mängel in der Elementarpädagogik, die große Bildungsungerechtigkeit, der nicht zeitgemäße Umgang mit Mehrsprachigkeit und Diversität, Aufholbedarf in der Digitalisierung, um nur einige Schwachstellen zu nennen. All das ist seit Jahren bekannt, es wurde viel darüber geschrieben, und vor zehn Jahren hat ein Bildungsvolksbegehren grundlegende Änderungen gefordert.
Geschehen ist wenig. In den letzten zwei Jahren hat die Pandemie einer breiten Öffentlichkeit sichtbar gemacht, wie es um unser Bildungssystem steht.
Wer sich vom reißerischen Titel des Buches von Alexia Weiss eine weitere Abrechnung erwartet, wird enttäuscht sein. Das ist nicht die Intention der Autorin. Vielmehr möchte sie eine breite Debatte über eine Reform des Schulsystems in Gang bringen und stellt die Vision von einer Schule ins Zentrum, die jedem Kind gleiche Chancen bietet, ungeachtet seiner Herkunft.