Wien, wo es isst: Kulinarischer Grätzel-Rundgang
Holzer im Grätzel: Grinzing

Grafik: ARGE KARTO
Kann man heute eigentlich noch zum Heurigen gehen, oder ist das schon so retro, dass es nur mehr retro ist? Kommt ganz darauf an. Eigentlich ist der ursprüngliche Heurigengedanke ja absolut zeitgenössisch: Ein Pop-up, bei dem nur Zutaten aus eigener Herstellung angeboten werden, günstig und demokratisch.
Diese so genannten "Buschenschanken" gibt's in Wien aber halt kaum mehr, "Heurige" haben heute eine Gastronomiekonzession, wobei manche der Tradition recht treu bleiben. "Heurigen-Restaurants" wahren allerdings meist nur mehr den Anschein.
Grinzing gilt gemeinhin als Eldorado der Pseudoheurigen, wo man ab den 1950er-Jahren für den Massentourismus eine lederhosige Scheinwelt schuf. Diesen Massentourismus gibt es so aber nicht mehr, und auch wenn in Grinzing viel Luft nach oben ist, erweist sich der Heurigenort bei genauer Betrachtung als besser als sein Ruf.
Fangen wir beim Heurigen Maly an. Der besitzt eigene Weingärten und spezialisierte sich schon vor Jahren auf typische Heurigenmusik.