URBANISMUS-KOLUMNE

Stadtrand

Ein bisschen Leiden: Zwei Events und Tausend Enttäuschte auf der Donauinsel

Lukas Matzinger
Stadtleben, FALTER 36/22 vom 07.09.2022

Er habe nichts gegen mehr Events auf der Donauinsel, sagte der Wiener-Gewässer-Chef Gerald Loew dem Falter kürzlich. Neben Donauinselfest, Beachvolleyball und Afrika-Tagen sei noch Platz für etwas Halligalli.

Am Wochenende versuchten sich die Frankfurter Veranstalter Eventcom bereitwillig an neuen Inselfesten: am Samstag eine 90er-Jahre-Sause, am Sonntag ein Schlagertag. Je über 10.000 Zahlende kamen - und viele bereuten es.

Tag 1: Zu den trockenen Stimmchen von Blümchen und Rednex kämpften Besucher gegen die Dehydration. Bei dramatisch unterbesetzten Getränkeständen war unter einer Stunde Wartezeit (mit Schwüle) nichts zu holen. Weil die Security mitgeführte Wasserflaschen abgenommen hatte, wurde das Aufrechterhalten des Kreislaufs zur Challenge des Tages. "Der Gastronomiepartner" habe "zu wenig Kapazitäten bereitgestellt", schreibt der Veranstalter auf Facebook, wollte es aber nicht im Gespräch erläutern.

Tag 2: Für das steile Fest der flachen Musik ließ der Organisator Eventcom offenbar bei der Gastro nachrüsten, dafür dünnte die "Schlagerinsel" auf der Bühne aus: Am Plakat hatten die in Deutschland verehrten Giovanni Zarrella, Kerstin Ott und Bernhard Brink den Vorverkauf vorangebracht.

Leider ist offenbar allen dreien was dazwischengekommen - keiner von ihnen bewegte in Wien die Lippen. "Produktionsbedingte Gründe" heißt die gemeingültige Ursache hierfür.

Vielleicht gibt es ja doch schon genug Events auf der Insel.

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