Mürrische Elben in Khazad-dûm
"Ringe der Macht", angepriesen als teuerste TV-Serie aller Zeiten, erfüllt die in sie gesteckten Erwartungen zu gut
Gemeinsam mit Romy Madley Croft ist Oliver Sim normalerweise für den Gesang im kultisch verehrten britischen Trio The xx zuständig. Dass er irgendwann einmal auch außerhalb der Band, deren Mitglieder wie eine Familie sind, Musik machen könnte, schien undenkbar.
Sim war der ruhige, schüchterne Typ, der ohne seine Freunde vermutlich nie angefangen hätte zu singen. Umso überraschender kommt sein erstes Soloalbum "Hideous Bastard", auf dem er mit seiner charakteristischen Baritonstimme sehr offen von Ängsten und Traumata, Masken und Scham erzählt. Wo die Musik von The xx umarmt, sind Sims Songs grundsätzlich düster - und streben doch ans Licht.
Gleich im ersten Song wird es extrem persönlich: "Hideous" endet mit dem Bekenntnis, dass der Sänger seit seinem 17. Lebensjahr HIV-positiv ist. Sein Kollege Jamie xx, der den Großteil der Platte produziert hat, war der Erste, dem er das Lied vorgesungen hat; seine Mutter die Zweite. Ihre Reaktion: "Das ist drastisch. Du solltest zuerst mit