... redet
Neue Landesregierung in Tirol
Carolin Amlinger, Oliver Nachtwey: Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus. Suhrkamp; 480 S., € 29,50
Wer erinnert sich nicht? Yogis neben Glatzköpfen mit Springerstiefeln, dazwischen besorgte Mütter mit Kleinkindern im Buggy und Identitäre in Hipster-Kluft: Die Querdenker-Demonstrationen während der Pandemie nährten sich aus sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Milieus. Sie als "rechts" hinzustellen, griff eindeutig zu kurz. Im Gegenteil. Viele, die sich als "links" oder "liberal" einstufen, marschierten mit.
Die Soziologen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey haben die Bewegung begleitend erforscht und legen jetzt einen dichten Befund ihrer Erkenntnisse vor. "Gekränkte Freiheit" heißt ihr Buch. Denn das Gefühl, in seinen individuellen Rechten eingeschränkt worden zu sein, ist ein gemeinsamer Nenner der Querdenker-Bewegung. Aus vielen Tiefeninterviews, Analysen alternativer Medienkanäle und Online-Umfragen destillieren sie einen neuen "Protesttyp" heraus, den sie den oder die "libertäre(n) Autoritäre(n)" nennen.
Das klingt wie ein Widerspruch. Wer libertär, also freiheitsliebend