Freiheitssinnig und autoritär zugleich
Zwei deutsche Soziologen haben erstmals die Motive der Querdenker umfassend untersucht. Ein wichtiger Befund
Foto: Heribert Corn
Sie war oft die Erste: als Gastarbeiterkind, das in der Sozialdemokratie Karriere machte, als einziges Mädchen in einer technischen Berufsschule oder als Frau, die sich einen Platz in der Rapid-Fankurve im Stadion erkämpfte. Jetzt verabschiedet sich Nurten Yilmaz aus der Politik. Mit dem Falter sprach sie zum Abschied über die wilden Jahre in der SPÖ-Parteizentrale, als Kämpferinnen wie die damalige Frauenministerin Johanna Dohnal den Männern Beine machte, und wieso sie sich bis heute nicht als Migrantin definiert.
Falter: Frau Yilmaz, nach 40 Jahren in der Sozialdemokratie, mehr als 20 Jahren als Politikerin und neun Jahren im Nationalrat, wieso legen Sie jetzt Ihr Mandat zurück?
Nurten Yilmaz: Ich hatte vor kurzem Geburtstag und nehme die Klausel im SPÖ-Parteistatut, dass man ab 65 Jahren nicht mehr kandidieren soll, ernst. Deshalb mache ich Platz. Im Nationalrat folgt mir Christian Oxonitsch nach. Im Wiener Gemeinderat rückt für ihn die Ottakringer SPÖ-Klubobfrau