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Kultur kurz
Nüchtern betrachtet
Ich habe in letzter Zeit einige recht dicke Romane gelesen, darunter auch ziemlich schlechte. Von der Lektüre dicker schlechter Romane ist abzuraten, man vergeudet Lebenszeit, die man besser für anderes aufwenden sollte, zum Beispiel die Lektüre guter Romane. Ich will mich nicht beschweren. Das Lesen schlechter Literatur gehört zu meinem Job, ich werde dafür bezahlt und habe es stets für eine noble Aufgabe von Literaturkritik gehalten, potenzielle Leserinnen und Leser davon abzuhalten, schlechte Bücher zu lesen. Aber selbst wenn man das, soweit es eben geht, zu meiden trachtet, kann man unmöglich alles lesen, was gut, wichtig und lohnenswert wäre. Man muss Entscheidungen treffen. Ich habe mich zum Beispiel schon vor geraumer Zeit und ohne jegliches schlechte Gewissen dazu entschlossen, "Finnegans Wake","Zettel's Traum" und "Unendlicher Spaß" auszulassen.
Ebenfalls schwänzen werde ich den Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch. Die Korrespondenz der "beiden Stars