Ausland: Die Welt-Kolumne
Jubel um Russlands Rückzug aus Cherson
Die Aufgabe der südukrainischen Stadt Cherson markiert die dritte Niederlage der russischen Invasoren seit Kriegsbeginn. Der Versuch, Kiew im Handstreich einzunehmen, musste nach einigen Wochen aufgegeben werden. Den Kampf um Charkiw im Nordosten verloren die Russen nach monatelanger Belagerung. Beim fluchtartigen Rückzug ließen sie Kriegsgerät, die Leichen gefallener Soldaten und Massengräber zurück. Der Abzug aus Cherson verlief völlig anders. Schon vor Wochen kündigte Oberbefehlshaber Sergej Surowikin, eben neu im Amt und im Syrien-Krieg gestählt, schwierige Entscheidungen an. Samt schweren Waffen überquerten tausende Soldaten auf eigens errichteten Pontonbrücken den Fluss Dnjepr. Am östlichen Ufer wurden neue Verteidigungsstellen errichtet.
Christian Segur-Cabanac, lange einer der höchsten Militärs in Österreich, beschreibt den Rückzug aus Cherson angesichts der Bedeutung der Provinzhauptstadt als bemerkenswert. Aber die Versorgung der Truppe konnte einfach nicht mehr