Freitag for Future
Der Taschenhersteller Freitag wurde mit recycelten Lkw-Planen zum Öko-Pionier - nun sollen Kunden tauschen statt kaufen

F40 Jamie: Die kleine Bunte ist der Star auf Fridays-for-Future-Demos (Foto: Philip Frowein)
Der Flagshipstore im früheren Zürcher Industrieviertel besteht aus 19 gestapelten ausgedienten Überseecontainern, von der Plattform ganz oben sieht man die Alpen, den See.
In der Nähe stechen die asiatischen Touristen ins Auge, viele mit Einkaufstaschen von Chanel oder Gucci. Hier bei Freitag aber suchen sie ihr individuelles Accessoire vor der Flugreise. Schwarze, pinke und gelbe Modelle sind gefragt, solche Planen sind selten, graue und blaue zu häufig.
Die Schweizer Aktiengesellschaft Freitag ist das Einhorn der Taschenbranche. Die Brüder Daniel und Markus Freitag haben das Unternehmen 1993 in ihrer WG neben der schwerbefahrenen Zürcher Hardbrücke gegründet. Die Lastwagen vor ihrem Fenster hätten die beiden Grafikdesigner inspiriert: Aus alten Planen ließen sich Alltagsgegenstände machen.
29 Jahre später gehören ihre Recyclingtaschen (120 bis 350 Euro) zum Stadtbild von Glasgow bis Tokio. Nähereien in Portugal, Tschechien, Bulgarien, Rumänien und Zürich produzieren 400.000