Die Hauptstadt der Verschwörung
Die oberösterreichische Stadt Steyr wird zum Mekka Rechtsextremer - was den Bewohnern gar nicht gefällt
Ali H. und Zubaidullah R. (hinten) auf dem Weg zum Gerichtssaal 303. Am Abend werden sie 19 Jahre und lebenslange Haft ausfassen (Foto: APA/Eva Manhart)
Es ist der unerträglichste Moment in einem nie erträglichen Prozess, als der Hinterbliebenenanwalt Johannes Öhlböck den Brief des trauernden Vaters verliest.
Er sei seine Suizidgedanken erst beim Bibelstudium losgeworden. Denn Selbstmörder kämen in die Hölle, und dann könne er Leonie nicht im Himmel beistehen. Dazu zeigt der Anwalt glückliche Bilder aus den 13 Jahren der Leonie W.
Am Freitag, dem siebten Verhandlungstag, erfahren ihre Eltern und die österreichische Öffentlichkeit Gerechtigkeit.
Die Schuld schien zu diesem Zeitpunkt längst erwiesen. Drei Afghanen, 18 bis angeblich 22 Jahre alt, haben in der Nacht auf den 26. Juni 2021 die 13-jährige Tullnerin Leonie W. in eine Gemeindewohnung in der Wiener Erzherzog-Karl-Straße mitgenommen.
Haben mindestens sechs Ecstasy-ähnliche Tabletten in einem Getränk aufgelöst. Haben es ihr zu trinken gegeben. Haben sie vergewaltigt, sie an ihrer Suchtmittelvergiftung ersticken lassen und ihre Leiche an einen Baum gelehnt. Die Täter haben