Wieso ist das niemandem schon vor zwei Jahren eingefallen? "Boosta", das ist eine riesige blaue Spritze aus Plüsch mit skeptischem Blick, die in den neuen Werbevideos der Stadt Wien immer dann auftaucht, wenn Menschen im Büro oder den Öffis übers Impfen und Maskentragen ablästern. Die Kuschelfigur wird dann rabiat. Sie verwüstet den Schreibtisch oder schüttet den Rucksack des "Impfmuffels" über dessen Kopf aus, dazu spielt es Schmusemusik aus den 1960ern.
Häh?, denken jetzt vielleicht alle unter 25. Und einige Boulevardblattmacher, die noch nicht mit Social-Media-Moden vertraut sind und "Boosta" als Schreckenskampagne hinstellen. Kleine Nachhilfe: "Boosta" greift ein ägyptisches Werbevideo für Käse der Marke "Panda" aus dem Jahr 2010 auf. Dort war es ein grantiger, lebensgroßer Plüsch-Panda, der immer dann erschien und wütete, wenn jemand den Käse verschmähte. "Never say no to Panda!", lautet der Slogan dazu. Das Video ging später viral, es wurde zum "Meme". Also zum Kult. Die "Boosta"-Kampagne spielt damit. Egal, ob man das Spritzenmonster lustig findet oder nicht - man redet darüber.