Hart an der Grenze
Das österreichische Veto gegen den Schengen-Beitritt Rumäniens trifft besonders jene, die regelmässig ein-und ausreisen. Der Falter ist mit Berufspendlern mitgefahren. In ein verletztes Land, das die Schuld nicht nur in Wien suchen will

Die Wartehalle des Bahnhofes in Arad. Die EU ist in Rumänien sehr beliebt. Noch (Foto: Eva Konzett)
Profis haben für diese Reise dabei: Einen Nackenpolster gegen Rückenschmerzen. Salzgebäck gegen den Harndrang. Zigaretten als Beschäftigungstherapie für die Pausen auf den Raststationen, wo nichts ist als ein Betonhäuschen, zwei Mistkübel, die paar magere Birken als Sichtwand zur Fahrbahn und eine Holzbank. Sie ist nass.
Irina Ciubuc ist an diesem ersten Freitag des neuen Jahres um kurz nach vier Uhr morgens auf die Rückbank des Volkswagen-Minibusses geklettert. Dort sitzen die Frauen, pro Reihe drei. Vorne beim Lenkrad klemmen die beiden Fahrer. Eine besondere Fahrlizenz für dieses Modell brauchen sie nicht. Das Arbeitsruhegesetz für Lenker kontrolliert niemand. Das Auto fährt ohne Fahrplan, holt einen an der Haustür ab, irgendwann mitten in der Nacht klingelt das Telefon: "In einer Stunde sind wir da." Das Minibus-Netz hat sich perfekt an die Anforderungen angepasst. Flexibel. Unreguliert. Unsichtbar. Logistischer Darwinismus. Nur das Ziel ist unverrückbar: Rumänien.
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