Bis in den hintersten Winkel
Die niederösterreichische Landespartei ist nach dem politischen Ende von Sebastian Kurz die stärkste Macht in der ÖVP. Und muss jetzt ein Heimspiel gewinnen
Peter Kolba im Büro des Verbraucherschutzvereins in Wien Mariahilf. „Was zählt ist, was im Gesetz steht, nicht, was sich einer gedacht hat“ (Foto: Heribert Corn)
Den Energieversorgern wäre es wohl am liebsten, wenn möglichst wenige Leute sie kennen: die Grundversorgung. Dieser Gesetzesparagraf, der sowohl für Stromkunden als auch für Gaskunden eine Preisobergrenze vorsieht. Und zwar für alle. Seit 2010.
Geht es nach Peter Kolba, wissen noch viel zu wenige Menschen darüber. Und Kolba ist - zum Nachteil der Energiewirtschaft - der bekannteste Konsumentenschützer des Landes.
Seinen Kampf führt Kolba aus einem Schaukelstuhl heraus. Die Zentrale seines Verbraucherschutzvereins VSV im sechsten Bezirk ist schmucklos. Büromöbel aus Spannplatten. Flipcharts. Teppichboden. Gummibäume. Magistratsatmosphäre.
Derzeit liegen auf seinem Tisch: eine angestrebte Sammelklage für 6170 Corona-Geschädigte aus Ischgl, von den Arabischen Emiraten bis nach Simbabwe; eine Sammelaktion für Frauen, denen die Spirale Eurogine eingesetzt wurde, deren Plastikarme durch einen Materialfehler abbrachen; Schadenersatzklagen für Fahrer von VW-Fahrzeugen mit dem Dieselmotor