„Von Männern wird erwartet, dass sie immer wollen“
Die Sexualforscherin Barbara Rothmüller über Joggen statt Sex und eine junge Generation, die sich mehr traut

Barbara Rothmüller forscht zu Psychologie und Sexualität an der Sigmund Freud Universität in Wien (Foto: Heribert Corn)
Was Sigmund Freud wohl dazu sagen würde? In Österreich ist die Kronen Zeitung eine treibende Kraft hinter der Sexualforschung. Vor 30 Jahren gab die auflagenstärkste Tageszeitung Österreichs den Senger-Report heraus.
Die Psychologin und Sex-Kolumnistin Gerti Senger wertete damals rund 10.000 Fragebogen aus, um die Sexualität der Österreicher zu beschreiben. 2,4 Mal pro Woche gab der Durchschnittsösterreicher an, Sex zu haben; über 90 Prozent befanden, Treue sei wichtig - und nur jeder Zweite hielt sich auch selbst daran.
Und heute? Einen Lehrstuhl für Sexualwissenschaften sucht man hierzulande vergeblich. Dafür hat das Boulevardblatt wieder eine große Erhebung finanziert. Diesmal durchgeführt von der Sexualforscherin Barbara Rothmüller, die an der Fakultät für Psychologie der Sigmund Freud Universität als Postdoc tätig ist und seit Dezember 2020 für die Krone Kolumnen schreibt. 3000 Befragte waren es, die Umfragen wurden online von der Meinungsforschungsagentur Marketagent