BLATTKRITIK

47 Minuten über den rasanten Aufstieg des Wiener Szene-Gastronomen Martin Ho. Sehenswert!

DANIELA KRENN
Medien, FALTER 04/23 vom 25.01.2023

Wer in Wien unterwegs ist, kann den Lokalen von Martin Ho immer noch gut ausweichen, aber auch ziemlich leicht in eines reinstolpern. Die vermehren sich nämlich genauso rasant wie die Gerüchte, wie er zu so viel Besitz gekommen ist und was in seinen Lokalen so passiert.

Hat Ho betrogen? Werden in Hos Lokalen Drogenpartys gefeiert? Wie eng ist Hos Freundschaft zu Sebastian Kurz? Oder wollen ihn seine Kritiker diskreditieren? Diese Fragen ergründen die Journalisten Marlies Faulend, Elisabeth Pfneisl und Hubertus Schwarz in ihrer Dokumentation "Der talentierte Herr Ho". Sie lassen dabei Hos Freunde, ehemalige Mitarbeiter, Investigativjournalisten und Martin Ho selbst samt seinen Anwälten zu Wort kommen.

In Jeansjacke, mit blauem Rollkragenpullover, die Hände brav im Schoß gefaltet, sitzt Ho auf dem blauen Sofa vor der Kamera. Er erzählt etwa, dass er "null Toleranz" gegenüber Drogen an den Tag lege. Trotzdem: Dass ihn das Onlinemagazin Zackzack als "Drogendealer" bezeichnete, ging vor dem Obersten Gerichtshof als zulässig durch.

Diese Widersprüchlichkeiten ziehen sich durch Hos Schaffen. Die Doku holt sie alle hervor und erzählt sie detailliert. Und ist dabei spannender als jeder Krimi. Und höchstwahrscheinlich (und aufgrund laufender Verfahren) nicht die letzte Ho-Geschichte.

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