Die große Blamage der WKStA im Falle Chorherr
Der Prozess gegen den Ex-Grünen-Politiker Christoph Chorherr endet mit einem Freispruch. Und der Frage, warum er überhaupt geführt wurde
Christoph Chorherr am Montag, den 23. Jänner, im Wiener Landesgericht (Foto: APA/ Roland Schlager)
Ganz zum Schluss, als die Menge schon zum Ausgang drängt, hält Christoph Chorherr auf der linken Seite des Großen Wiener Schwurgerichtssaals inne. Er sucht seinen Verteidiger, den Strafrechtler Richard Soyer, geht auf ihn zu, ein anerkennender Händedruck zwischen zwei Männern. Dann eine Umarmung. Sie hält lange an.
Am vergangenen Montag hat ein Schöffensenat im Wiener Landesgericht den ehemaligen grünen Politiker Christoph Chorherr vom Vorwurf des Amtsmissbrauchs und der Bestechlichkeit freigesprochen. Eine Verknüpfung zwischen Spenden von Unternehmen an Chorherrs Verein S2Arch und Schulprojekten in Südafrika auf der einen Seite und Widmungsverfahren in der Stadtplanungsordnung Wiens auf der anderen konnte das Gericht nicht feststellen. Ebenso freigesprochen wurden die weiteren neun Angeklagten. Richter Michael Tolstiuk: "Wir haben keinen Missbrauch in irgendeiner Form" gefunden. Fünf Jahre Ermittlungsverfahren und Rollkoffer voller Akten, von Rechtsanwälten durch den Saal gekarrt,