Hanni mit der harten Hand
Als Innenministerin war sie Hardlinerin, als Landeshauptfrau ist sie die volkstümliche Mutterfigur. Im Wahlkampf braucht Johanna Mikl-Leitner nun Unterstützung an der rechten Flanke
Er sei ein Manager, kein Politiker, sagt der 59-jährige Ex-Oligarch und Ex-Häftling im Londoner Exil (Foto: Dominik Butzmann/laif/picturedesk.com)
Mikhail Chodorkowski kommt zum Interview mit dem Falter fünf Minuten zu spät. Für einen Russen ein fast unerhörter Vorfall. Pünktlichkeit ist eine russische Tugend. Der 59-Jährige wirkt etwas gehetzt, er ist zu Fuß durch die Londoner Innenstadt gelaufen. Gegen die Kälte, aber vielleicht auch, um nicht allzu leicht erkannt zu werden, trägt der Ex-Oligarch und Ex-Häftling eine Kappe. Kappe und Jacke legt er auf einen Sessel im Empfangszimmer seines Büros in einem eleganten Townhouse im Innenstadtbezirk Marylebone. Dann macht er sich selbst einen Tee und blickt aufmerksam über den Konferenztisch.
Chodorkowskis Englisch ist nach den Jahren in London schon recht gut geworden. Aber er zieht es immer noch vor, dazwischen ins Russische zu wechseln. Als Übersetzerin ist Olga Doletskaya mitgekommen. Sie ist Masterstudentin an der London School of Economics. Sie ist Chodorkowskis Landsfrau und beide wissen nicht, wann sie ihre Heimat wiedersehen. Seit der russische Präsident Wladimir