Das Leben ist kein Disney-Film
Der Autor und Theatermacher Bonn Park arbeitet oft mit jungen Leuten und bringt in melancholischen Texten auf den Punkt, was diese umtreibt. Da passt es zunächst, dass Mia Constantine die österreichische Erstaufführung von Parks Stück "Bambi &Die Themen" mit (im Wechsel) zwölf Schauspielaspirantinnen und -aspiranten des Burgtheaterstudios inszeniert.
Diesen leichten Dauerschmerz, der daraus entsteht, dass das Leben nicht so bunt und heil wie in einem Disney-Film sein kann, legt Park den Protagonisten von "Bambi" in den Mund. Stinktier Blume, Hase Klopfer und Rehkitz Bambi leben in einer WG in Saurier-City und verstehen die Welt nicht. Ständig müssen sie bewerten, was "okay" ist und was nicht. Eine Figur namens ??? verschärft die Verunsicherung. Und erst das Internet mit all seinen Themen!
Lustvoll und anspielungsreich packt Constantine das Ensemble in einen raumgreifenden alten Fernseher, zusammen mit einer für das kleine Vestibül ungeheuren Fülle an Masken, Requisiten und Kostümen (Brigitte Schima). Die schiere Menge unterschiedlich erfahrener Menschen auf der Bühne wirkt erst dämpfend auf die Spritzigkeit des Textes. Dank einiger Rampensäue, in der Premierenbesetzung etwa Elias Burckhardt und Anna Sebök, nimmt der Abend aber Fahrt auf.