Der Krieg ist nicht unbesiegbar
Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine vor einem Jahr ringen Erwachsene damit, Kindern den Krieg zu erklären. Drei Bücher zeigen, wie es geht. Wie entstand Mary Shelleys "Frankenstein"? Und ein Märchen über das Warten auf den Schnee
Romana Romanyschyn, Andrij Lessiw: Als der Krieg nach Rondo kam. Gerstenberg, 40 S., € 19,- (ab 5)
Erschienen in der Ukraine bereits im Jahr 2014 als Reaktion auf die Annexion der Krim, erlangte dieses Buch 2022 traurige Aktualität. Das Künstlerduo Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw packt das bedrückende Thema in eine zunächst federleichte, dann rabenschwarze Allegorie, die dazu gedacht ist, mit Kindern ins Gespräch über das schwer Erklärbare zu kommen.
Dazu bedient es sich der Mittel der Kunst, nämlich Gefühle und Bedeutungen in intuitiv verständliche Bilder zu übersetzen. Ein Lichtmännchen, ein Luftballonhund und ein Papiervogel leben im Städtchen Rondo in einer Idylle, in die das Chaos und die Dunkelheit des Krieges einbrechen. Klare, einprägsame Bilder vermitteln eine Botschaft, die Hoffnung macht: Der Krieg verschont niemanden, seine Narben bleiben, aber er ist nicht unbesiegbar.