Dreiunddreißig Jahre sind kein Lercherlschas. So lange sollte es dauern, bis Falcos 1982 erschienenes Debüt eine kleine Schwester bekam: "Einzelhaft" ist das beste österreichische Popalbum mit internationaler Strahlkraft, Bilderbuchs "Schick Schock" von 2015 kommt dem zumindest nahe.
Beide verbinden Weltläufigkeit und lokal gefärbten Schmäh; sie flirten mit dem Zeitgeist und formen daraus Popkunst von zeitloser Schönheit; gehen kreativ mit der spröden deutschen Sprache um und sind zugleich musikalisch avanciert. Sie jonglieren eine Stilvielfalt in den einzelnen Songs, verlieren das ästhetische Ganze aber nie aus den Augen; sind hochambitioniert und wirken doch von leichter Hand hingeworfen.
"Einzelhaft", zum 25. Todestag am 6. Februar nun einmal mehr neu aufgelegt, ist schier perfekt; die frühen 1980er-Jahre verdichtet in zehn Songs. Anspruch und Wirklichkeit sollten bei Falco bald danach tragisch auseinanderklaffen; hier aber sitzt jedes Wort, jeder Ton.
Die Texte sind drogengeschwängert,