„Ich bin der stolzeste Wiener, den es gibt!“
Hans Krankl wird 70. Wir haben mit ihm nicht über Rapid, nicht über Córdoba und nicht über irreguläre Versprecher geredet. Sondern über seine Stadt und seine Autos, seine Musik und seine Schwächen

Hans Krankl mit Kapperl des Footballteams New England Patriots. Auch er sei Patriot: „Ich liebe Österreich, weil ich Österreicher bin“ (Foto: Christopher Mavrič)
Im Hietzinger Café Dommayer gehört Hans Krankl zu den Jungen. Die 30 Minuten von daheim ist er gegangen, die Kappe tief ins Gesicht gezogen, „damit mich nicht jeder derkennt“. Und doch strahlt der Mann aus, betagte Gäste schauen von Esterházyschnitten auf.
Johann Krankl, eingeborener Straßenbahnersohn der Mariahilfer Webgasse. Mit 41 Saisontoren für Rapid zum besten Stürmer Europas aufgestiegen. Bei der WM 1978 in Córdoba gegen Deutschland ins Nationalheilige aufgefahren. Empfangen vom FC Barcelona als „Goleador“, erinnert als Spaniens Torschützenkönig.
Hier sitzen fast 70 Jahre Fußballgeschichte und bestellen „einen Einspänner, bitte, wie immer“. Krankl bleibt stur und führt Schmäh, ist angriffslustig und verletzlich. Ein echter Wiener. Das Gespräch ist nach Möglichkeit in seinem Idiom belassen.