Von Monet zum Money

Immersive Ausstellungen feiern die großen Namen der Kunst und ziehen ein Millionenpublikum an. „Monets Garten“, „Van Gogh Alive“ oder „The Mystery of Banksy“ sind nicht die Feinde traditioneller Museen, sondern deren düstere Zukunft

Matthias Dusini
FEUILLETON, FALTER 06/23 vom 07.02.2023

Plastikblumen und Faketeich: Der Garten Claude Monets als Nachbau in der Marx Halle (Foto: Philipp Lipiarski)

Das sei ein Spielplatz für Erwachsene, sagt ein Mann, der „Monets Garten“ gemeinsam mit seiner Freundin besucht. Eine Mutter hält ihr Baby im Arm, das gebannt auf die über die Leinwand hüpfenden Farbpunkte blickt. Mit einem seligen Lächeln beantwortet sie die Frage, wie ihr das Spektakel gefalle: „Supertoll!“

„Monets Garten“ in der Marx Halle gehört zu einem neuen, boomenden Typus von Präsentationen. Sie versprechen Immersion, also das Eintauchen in ein Kunstwerk. Die Bilder hängen nicht einfach an der Wand, sondern sind Teil eines Raumerlebnisses. Immersive Ausstellungen sind ein neuer Geschäftszweig der Unterhaltungsindustrie. Neben Monet sind in Wien derzeit auch Projekte über den Renaissance-Star Michelangelo, den Street-Artist Banksy und den Zauberlehrling Harry Potter am Start. Von der Kritik eher belächelt, geben „Monets Garten“ oder „The Mystery of Banksy“ auch einen Einblick in die Zukunft der Museumswelt.

Der Rundgang durch die Marx Halle beginnt mit einer Einführung, die den Aufstieg Claude Monets (1840–1926) vom Außenseiter zum Helden des Impressionismus erläutert. Kurze Texte beschreiben, wie Monet die Malerei von der Abbildung wegführte und die Wahrnehmung selbst zum Thema machte. Digitale Projektionen veranschaulichen den Tanz des Lichts und der Farben auf der Retina.

ANZEIGE
  2096 Wörter       10 Minuten

Sie haben bereits ein FALTER-Abo?


Sie nutzen bereits unsere FALTER-App?
Klicken Sie hier, um diesen Artikel in der App zu öffnen.

Jetzt abonnieren und sofort weiterlesen!

Jetzt abonnieren und sofort weiterlesen!

Print + Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • Wöchentliche Print-Ausgabe im Postfach
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
  • Rabatt für Studierende
Jetzt abonnieren

1 Monat Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
Jetzt abonnieren

Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
  • Rabatt für Studierende
Jetzt abonnieren
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Feuilleton-Artikel finden Sie in unserem Archiv.

12 Wochen FALTER um 2,50 € pro Ausgabe
Kritischer und unabhängiger Journalismus kostet Geld. Unterstützen Sie uns mit einem Abonnement!