Nach Italien reisen und sich selbst finden

Neue Platten, FALTER 6/2023 vom 08.02.2023

Landei, Weltenbummler, Wiener: Auf Ian Fisher trifft das alles irgendwie zu. Im ländlichen Amerika mit einer musikalischen Diät aus Country und Americana auf einer Farm aufgewachsen, begab er sich auf musikalische Wanderjahre, bei denen er irgendwann in Österreich hängengeblieben ist. Die hiesige Gemütlichkeit hat ihn allerdings noch nicht erfasst.

Fisher ist ein Rastloser, der in seinem Leben bereits über tausend Songs geschrieben und ebenso viele Konzerte gespielt hat. Während der Pandemie zählte er mit seinen "Acoustic Tuesday"-Sitzkonzerten im Chelsea zu den Ersten, die wieder für Livemusik vor Menschen sorgten. Mit dem letzten Album "American Standards" warf er 2021 einen Blick auf seine alte Heimat und überzeugte als eine Art Bruce Springsteen in der Faserschmeichler-Indie-Folkpop-mit-Zuckerguss-Version.

Mit seinem neuen Werk "Burnt Tongue", das er diese Woche im Stadtsaal vorstellt, verbrennt Fisher sich keineswegs die Zunge. Die Platte, im Spätherbst 2021 in Sizilien aufgenommen, besticht durch eine Mischung aus Melancholie und Leichtigkeit, wie sie vielleicht nur unter italienischer Sonne zu haben ist. Missouri, der Ort seiner Kindheit und Jugend, wirkt meist weit weg, Wien ebenfalls. Unterwegs ist Ian Fisher angekommen.

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