Bitte kein Zweites Kh Nord: Die Event-Halle St. Marx braucht ihre Zeit
Urbanismus-Kolumne
Für die Wien-Holding-Arena ist zwar noch kein Stein gelegt, den Wikipedia-Eintrag gibt es aber schon. Das ist die einzig sichtbare Leistung, die bisher für die neue Wiener Eventhalle erbracht wurde. 2021 hätte der Bau der Halle beginnen, bis 2024 hätte sie fertig und bis 2026 in Betrieb sein sollen. Hätte. 2019 haben Bürgermeister Michael Ludwig, Finanzstadtrat Peter Hanke und Wien-Holding-Chef Kurt Gollowitzer vorgestellt: eine neue Eventhalle in St. Marx. Der dritte Bezirk setzte sich trotz fehlender U-Bahn-Station gegen Standorte wie Aspern oder Oberlaa durch.
20.000 Indoor-Plätze soll die Halle haben und damit endlich eine Bühne für Weltstars wie Beyoncé. Mehr Platz, moderne Technik, alles, was der 1958 eröffneten Stadthalle fehlt. Was aus der werden soll, ist übrigens unklar. Mitte 2020 stand der Siegerentwurf für die neue Eventhalle fest. 250 Millionen Euro wollte die Stadt ausgeben. Seither ist nicht so viel passiert. Kein Spatenstich, offen ist, wie viel die Halle kosten und wann sie eröffnet wird. Ein Partner für Investition, Bau und Betrieb müsse noch gefunden werden, die Verhandlungsphase laufe, richtet die Wien Holding aus.
Der Stadtrechnungshof geht davon aus, dass die Halle frühestens 2029 steht - und dreimal mehr kostet als geplant. Die denkmalgeschützte Stadthalle muss bis dahin halten. Die nun auf der Betonwüste in St. Marx angelegten Gärten, der Basketballplatz und der Skaterpark bekommen eine Galgenfrist.