Verschachteltes Metahorrorulk-Remake

David Auer
FALTER:Woche, FALTER:Woche 6/2023 vom 08.02.2023

Remakes erfolgreicher Filme gibt es wie Sand am Meer, kein Korn gleicht aber dem anderen, auch nicht "Final Cut of the Dead". Zwar borgt sich die französische "Kopie" das meiste vom japanischen Meta-Zombieklamauk "One Cut of the Dead", einiges ist jedoch anders - und weniger gut als im 2017er-Horrorhit. Die Mimen sind nun blasser, das Set nichtssagend, der Film unnötigerweise länger, die Inszenierung nicht so gewitzt.

Allein das ausgestellte Bewusstsein darüber, dass es sich hier um ein Remake handelt, hebt ("The Artist"-Regisseur) Michel Hazanavicius' Neufassung vom Vorgänger ab. Wobei auch das, angesichts des heute inflationären Selbstbespiegelungs-Gerödels, mittlerweile reichlich abgeschmackt wirkt.

Darüber hinaus bleibt der Plot derselbe: Ein Gebrauchsfilmemacher soll für eine Live-Streamingplattform einen niedrig budgetierten Zombiefilm-im-Film drehen. Zuerst bekommen wir das Plansequenzresultat in Billigstmachart zu sehen, dann sozusagen ein flott inszeniertes Making-of des chaotischen Splatters. Das mündet in eine Apotheose budgetlosen DIY-Dahinwurschtelns, in der der Spaß des Dabeiseins über den ganzen blöden Stress hinwegtrösten soll.

Dessen ungeachtet ist das alles eh okay, selbst wenn der Meta-oder Matrjoschkaschmäh schal wirkt.

Ab Fr in den Kinos (OmU im Votiv und Gartenbau)

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Artikel der aktuellen Ausgabe finden Sie in unserem Archiv.

"FALTER Arena - Journalismus live" - Baumann/Klenk/Niggemeier/Thür - 1. Oktober, Stadtsaal
Diskussion zum Thema "Lügenpresse? Die Vertrauenskrise des Journalismus"