Oldies als Goldies
Popmusik boomt am Investmentmarkt. Stars wie Bruce Springsteen oder Justin Bieber verkaufen ihre Musikrechte um Millionen. Für Newcomer sind das schlechte Nachrichten
„No Bullshit“ lautet die wichtigste Regel der 53-jährigen französischen Starautorin (Foto: Jean-Francois Paga)
Fad oder nicht? Schlau oder bemüht? Denkanstoß oder Wichtigtuerei? Die Qualität eines Romans offenbaren oft schon seine ersten Seiten. Virginie Despentes klopft nicht zurückhaltend an, sie öffnet die Tür mit dem Brecheisen.
Eitelkeit und Langeweile sind der Französin fremd, und an die Stelle sprachlichen Zierrats treten auch in ihrem exzellenten neuen Roman "Liebes Arschloch" kurze, markante Sätze, die nicht selten die Wucht von Faustschlägen haben. Obendrein würden sie wunderbare T-Shirt-und Kalendersprüche abgeben; haltungsstark, unmissverständlich und direkt. Um Social-Media-Irrsinn, Drogen und Machtverhältnisse geht es da, Me-Too, feministische Debatten und die Pandemie, verhärtete Positionen und Selbstreflexion.
Despentes schreibt einmal mehr, wie ihr seit Jahren verwendetes Pressefoto aussieht: In einem Trägershirt der Hardrockband Motörhead posiert sie da, Zigarette im Mund, der Gesichtsausdruck abgeklärt und angriffslustig zugleich. "No Bullshit!" lautet die visuelle