Die geplante Seilbahn im Westen Wiens bleibt vorerst am Boden
Urbanismus-Kolumne
Barcelona hat eine seit 1931, Köln seit 1951 und Porto seit 2011: eine Stadtseilbahn. Die rot-pinke Wiener Stadtregierung wollte vor zwei Jahren auch eine, das schrieben sie zumindest ins Koalitionsabkommen.
Wann die kommt? So schnell nicht, denn die Machbarkeitsstudie, die bis Ende 2022 fertig sein sollte, ist noch nicht einmal in Auftrag gegeben.
Schade, denn die Pläne klingen vielversprechend. Die Stadtseilbahn soll den Bahnhof Hütteldorf mit dem Bahnhof Ottakring verbinden, auf 4,6 Kilometern über die Linzer Straße, das Otto-Wagner-Spital und das Wilhelminenspital führen, und das in nur 17 Minuten Fahrzeit. Kostenpunkt: satte 55 bis 70 Millionen Euro. Mehrere Fliegen mit einer Klappe will die Stadtregierung so schlagen: Die Bahn solle endlich den Westen Wiens besser öffentlich erschließen. Bisher fuhren zu den Steinhofgründen nur zwei Busse. Schließlich ist die Seilbahn "als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr" gedacht. Außerdem erklärte der Penzinger Neos-Bezirksrat Wolfgang Gerold, dass die Steinhofgründe und das Otto-Wagner-Areal eh schon "tote Stadt" seien, also kaum genutzt würden, eine Seilbahn könne sie der Bevölkerung zugänglich machen. Und natürlich: So eine Stadtseilbahn würde auch Touristen anlocken. Sollte sie jemals in Planung gehen, geschweige denn fertiggestellt werden, versteht sich.
Eine Frage blieb übrigens auch nach langer Recherche offen: Gilt die Jahreskarte für die Seilbahn?