Geballer mit Gerard Butler: "Plane"

Drehli Robnik
FALTER:Woche, FALTER:Woche 7/2023 vom 15.02.2023

Desasterdrama, Survival-Thrill und gut gebautes Geballer: "Plane" ist alles in einem, Actionkino, das auf Oldschool-Handarbeit und neue Achtsamkeit macht. Der Held ist ostentativ eingebettet in Infrastrukturen, Detailabläufe und Materien; statt Einzelheroik regiert eine Art (eher Unart) von Kollektivismus. Das bedeutet nun weder Linkspop noch Machismo-Kritik: Gerard -nicht Judith -Butler ist hier der Star, knorrig keuchend als Ex-Militär, nunmehr Airline-Pilot, der sich bei und nach Notlandung auf einer nur von Schurken bewohnten Philippineninsel aufopfernd für Fluggäste zerspragelt. Was der alte weiße Mann leistet -vor einem billigen Feindbild (wenig ein, dafür geiselnehmend), unterstützt von People of Color, die auch Stardust abbekommen und teils tougher sind als er.

"Gemeinsam überleben oder alleine sterben", bellt der Synchrontitel. Da herrscht Zusammenhalt! Unter bewährter Führung! Wie wenn unser Kanzler, Ex-Militär auch er, Solidarität so betont, dass er sie "Sollidarität" ausspricht: Sie kommt ja vom Sollen und der Soldatenpflicht. Auch "Plane" erfüllt sein Plansoll; etwa mit einer Plansequenz, virtuoser Action ohne Schnitt, aber mit viel Aua für Butler. Der weint am Ende allein im titelgebenden Luftgefährt, das die Jugend heute auch nicht mehr so ganz liebhat.

Bereits in den Kinos (OF im Artis)

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Artikel der aktuellen Ausgabe finden Sie in unserem Archiv.

"FALTER Arena - Journalismus live" - Baumann/Klenk/Niggemeier/Thür - 1. Oktober, Stadtsaal
Diskussion zum Thema "Lügenpresse? Die Vertrauenskrise des Journalismus"