"Meine Eltern haben mich krank gemacht"
Der Schweizer Autor und Chagall-Enkel Piet Meyer schrieb ein Buch über seine Kindheit. Es ist die Abrechnung mit einer berühmten Familie, die zum Hochadel moderner Kunst gehört

Piet Meyer: „Ich wurde im Olymp geboren und landete in der Scheiße“ (Foto: Heribert Corn)
Die sozialen Medien würden einen wie Piet Meyer ein Nepo-Baby nennen. So heißen die Kinder berühmter Eltern, die durch nepotistische Privilegien bekannt werden. Meyer ist der Enkel des Malers Marc Chagall (1887-1985) und der Sohn eines in der Schweiz legendären Museumsdirektors, dem er nun das Buch "Franz Meyer, der Museumsmann" widmet. Für den heute knapp 70-Jährigen war die vornehme Herkunft mehr Fluch als Segen: "Ich wurde im Olymp geboren und landete in der Scheiße."
Meyer pendelt zwischen Zürich und Wien, wo er in der Innenstadt eine Wohnung gemietet hat. Das Wohnzimmer gleicht einem Büro, in den Regalen stapeln sich Manuskripte aus der Zeit als Verleger. Einige afrikanische Statuetten erinnern an seine Tätigkeit als Ethnologe. 2020 stellte der Piet Meyer Verlag, eine angesehene Adresse für Schriften über Kunst, seine Tätigkeit ein. Nun hat der Büchermacher selbst zur Feder gegriffen und eine Abrechnung verfasst.
"Franz Meyer, der Museumsmann" schildert Rituale elterlicher