Sexwork, Gebärdensprache, Hintertür
Mit Titeln wie "Power or poverty?" deutet Kresiah Mukwazhi einen sozialkritischen Hintergrund ihrer Collagen, Skulpturen und Videos an. Die aus Harare in Simbabwe stammende Künstlerin eröffnet in der Secession die Ausstellung "Kirawa", die sich mit der prekären Existenz von Sexarbeiterinnen beschäftigt. Mukwazhi thematisiert die Widerstandskraft dieser ausgebeuteten Frauen, etwa durch die Gründung einer Kooperative, in der alternativ gewirtschaftet wird.
Im großen Saal der Künstlervereinigung stellt die Amerikanerin Christine Sun Kim aus, deren Kunst von Comics ebenso wie von Infografiken inspiriert wird. Die 1980 geborene Künstlerin ist taub. In Videoarbeiten zeigt sie, "wie es sich anfühlt, von der Mehrheitsgesellschaft der Hörenden strukturell und systematisch ausgeschlossen zu werden". Dabei spielt Gebärdensprache eine zentrale Rolle, sowohl hinsichtlich der Identität als auch ästhetisch. Am 16.2. um 18 Uhr findet ein Künstlerinnengespräch in englischer Sprache und amerikanischer Gebärdensprache mit Simultandolmetschen statt.
Als dritte Position zeigt die in New York lebende Künstlerin Jordan Strafer ihren Kurzfilm "Loophole"; er behandelt eine Affäre zwischen einem Anwalt und einer Geschworenen während eines Vergewaltigungsprozesses in den 1990ern.