Kassandra: Ein schüchternes Orakel
Zwei Werke der Schriftstellerin Christa Wolf fasst Gitte Reppins Soloabend "Störfall Kassandra" zusammen: Im intimen Rahmen gleitet die Ein-Frau-Vorstellung durch beide Erzählungen, von der Kassandra der Antike bis hin zu Gedanken zum Ukraine-Krieg und zu Atomangst.
Seit der Gefahr von radioaktivem Salat im Garten ist die Natur nicht mehr, wie sie scheint. Im Fokus steht ein imaginierter Bruder, auf den ein allumfassendes Ohnmachtsgefühl projiziert wird; ebenso eingefrorene Videosequenzen der Protagonistin. Ohne klare Linie ist die Inszenierung mehr immersives Live-Hörspiel als Performance und lässt einen körperlich-darstellenden Ausdruck der Geschichte oft fehlen.
Volkstheater, Dunkelkammer, Di 20.00