NO NAMES
Stadtstreife
So, endlich hätten wir den Fasching auch ums Eck gebracht. Bin froh. Mich gruselt oft vor verkleideten Leuten. Den Kindern hätte ich geraten, zu den schulischen Karnevalssausen jeweils in die Klasse des anderen zu gehen und zu behaupten, sie hätten sich als ihr Bruder verkleidet. Wollten sie nicht, schade, fad.
Aschermittwoch gibt's die traditionelle Extrawurstsemmel mit Gurkerl, die verboten ist, wenn man aus einem katholischen Haushalt kommt. Sie war wie immer gar nicht so gut, wie man sie in Erinnerung hatte. Am besten waren sie in der Teenagerzeit, der Epoche, wo noch ordentlich Geschmacksstoffe drin waren und womöglich Substanzen. Wer weiß, Kokain oder so. Köstlich.
Maskenpflicht fällt dann auch nächste Woche in den Wagln der Wiener Linien. Man liest, dass 12.500 Verstöße gegen die Maskenpflicht geahndet wurden. Dem gegenüber stehen meiner kompetenten Schätzung nach 1,5 Milliarden nicht bestrafte Maskenlose. Nachdem um uns herum der nächste Outbreak von Corona-Erkrankungen tobt, werde ich die Maske oben lassen. Ich will das nicht nochmal haben. Konnte mein Kurzzeitgedächtnis seit der letzten Erkrankung im Juni schon auf vier Minuten ausdehnen, und ich begrüße Verwandte sogar mit Namen. Das ist schon was, nach einem halben Jahr Brainfog. Die betreffenden Angehörigen übrigens waren leicht verwundert über mein überschwängliches: "Hallo, Tante Annelies, jawohl Annelies nämlich! JUHU! DEIN NAME IST ANNELIES!!"