"Tiger Jones, das bin ich ja selbst"
Einwurf
Nein, es ist keineswegs üblich, dass ein Regierungschef sich hinstellt und sagt: Nach solch einem außerordentlichen Zustand wie der Corona-Pandemie sei es notwendig, die getroffenen Maßnahmen kritisch und schonungslos zu analysieren. Denn diese drei Jahre Pandemie haben Spuren hinterlassen, Traumata erzeugt, Gräben aufgerissen. Diese gelte es nun zu bearbeiten, aufzuarbeiten, zuzuschütten. Es brauche einen "Versöhnungsprozess".
Es könnte etwas Aufrechtes und Mutiges sein, mögliche Fehler beim Namen zu nennen. Es könnte etwas Gutes und Wertvolles sein. Eine echte selbstkritische Betrachtung. Ein erkenntnisreicher demokratischer Prozess.
Könnte. Aber schon bei der Ankündigung zerschlägt Kanzler Karl Nehammer diese Möglichkeit. Nicht weil er parteipolitische Interessen hat und verärgerte Wähler wieder einfangen möchte.