Im Marmorschrein
Wieder ein neues Luxushotel mit Luxusrestaurant. Und einer interessanten Bar

Sommelier Max Populorum & Küchenchef Alexandru Simon mögen Luxus-Snacks (Foto: Heribert Corn)
Es war ja nicht immer so, dass das Wiener Publikum Hotel-Restaurants ablehnte. In der Zwischenkriegszeit etwa ging die feine Gesellschaft in Restaurants wie dem Meissl & Schadn ein und aus, bis in die 80er-Jahre galten das Prinz Eugen im Hilton unter Werner Matt oder Christian Petz’ Restaurant im Palais Schwarzenberg als die absolut ersten Adressen der Stadt.
Und dann war da noch das Korso im Bristol, wo Reinhard Gerer anerkannterweise bester Koch des Landes war. Wem die rund tausend Schilling fürs Menü zu teuer waren, konnte in der Bristol Bar auch einzelne, kleine, selbst für Falter-Beislkritiker leistbare Gänge schmausen, alle grandios oder, wenn Gerer gut drauf war, sogar Spitzenklasse.
Heute werden fast alle Wiener Top-Hotels von Konzernzentralen in Des Moines, Paris oder Hongkong aus geleitet, die Speisekarten gleichen jenen von Riga, Bukarest, Dortmund und Krakau. Mitteleuropa ist für Konzernmanager alles eins. Steak, Lachs, Shrimps, Caesar Salad und Clubsandwich, Local Speciality: Viennese Schnitzel, Tafelspitz, Kaiserschmarren. Schnarch.