Apropos Spielberg: Erinnerung an eine denkwürdige TV-Sendung
Es war eines der spektakulärsten Interviews der an spektakulären Interviews keineswegs armen TV-Reihe "Apropos Film", das im März 1999 zu später Stunde vom ORF ausgestrahlt wurde. Die österreichischen Filmjournalisten und Sendungsmacher Helmuth Dimko und Peter Hajek hatten ihren US-Korrespondenten Herbert Krill auf einen gewissen Denis C. Hoffman angesetzt. Aus eigener Tasche finanzierte dieser 1968 Steven Spielbergs Regiedebüt "Amblin", ein romantisches Roadmovie, das dem Regisseur mehrere Preise, den Ruf eines Wunderkinds und einen Vertrag mit Universal einbrachte. In besagtem Interview erzählte der einstige Produzent nun erstmals vor einer Kamera die abenteuerliche Geschichte, wie er danach ausgetrickst wurde.
Im Gegenzug für die Produktion seines Debüts hatte sich Spielberg nämlich verpflichtet, binnen zehn Jahren einen Stoff nach Hoffmans Wahl zu verfilmen. Dazu kam es freilich nie. Kurz vor Ablauf der Frist erklärte Spielbergs Anwalt den Vertrag vom 28. September 1968 für nichtig: Der Regisseur, 1947 geboren, sei bei seiner Unterzeichnung noch keine 21 Jahre, nach kalifornischem Recht also minderjährig gewesen. Es folgte ein Vergleich, bei dem Hoffman mit 30.000 Dollar abgespeist wurde.