Eine Schubertiade für den Liederfürsten
Wien, 15. Dezember 1825. In der Wohnung des Juristen und Lotteriedirektors Joseph von Spaun findet eine der berühmten "Schubertiaden" statt. Der Maler und Schubert-Freund Moritz von Schwind hat das Ereignis festgehalten: Es zeigt Franz Schubert am Klavier, umgeben von Bewunderern und Freunden. Unter ihnen befindet sich auch der allseits geschätzte Opernsänger Johann Michael Vogl. Vogl war Schuberts Lieblingssänger und regelmäßig zu Gast bei diesen privat veranstalteten literarisch-musikalischen Salons.
Heute finden "Schubertiaden" nicht mehr in großbürgerlichen Salons, sondern auf der Konzertbühne statt, zum Beispiel mit dem Starpianisten Sir András Schiff. Im intimen Ambiente des Mozart-Saals interpretiert er gemeinsam mit befreundeten Musikern wie Kammersänger Robert Holl und dem Vokalensemble FRANZ am 4. März Lieder und Kammermusik des Meisters.
Tags darauf schlüpfen Erich Höbarth (Violine) und Christophe Coin (Violoncello) zusammen mit András Schiff in die Rollen von Ignaz Schuppanzigh, Joseph Lincke und Carl Maria Bocklet, die Schuberts B-Dur-Trio 1828 in der Wohnung von Spauns uraufgeführt haben. Dazu erklingt Klaviermusik, die Schiff auf einem historischen Hammerflügel aus der damaligen Zeit spielen wird.