Ich kann ja Musik generell nicht leiden

Hermes Phettberg führt seit 1991 durch das Kirchenjahr

Kolumnen, FALTER 9/2023 vom 01.03.2023

Weihnachten ist immer am 25. Dezember. Und dann läuft die Uhr zu Ostern hin. Vom 22. Februar weg bis 9. April, also zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag, sind es 46 Tage bzw. 47 Nächte, wenn du Sonntag, den 9. April, einbezögest. Ohne die Sonntage ergeben sich genau die 40 Tage der christlichen Fastenzeit vor Ostern. Am 9. April ist Ostersonntag. Pfingstsonntag ist der 50. Tag der Osterzeit, also 49 Tage nach dem Ostersonntag, am 28. Mai, und Dreifaltigkeitssonntag ist dann am 4. Juni.

Zu Beginn der Fastenzeit, am Aschermittwoch, zeichnet der Priester den Gläubigen mit der Asche von Palmkatzln aus dem Vorjahr ein Kreuz auf die Stirn und sagt: "Mensch bedenke, dass du Staub bist und zu Staub zurückkehren wirst." Am Aschermittwoch wird die Asche der Vorjahres-Zeremonien gesegnet, indem sie mit etwas Weihwasser besprengt wird.

Die Zahl 40 hat im Juden- und Christentum eine wichtige Bedeutung. Die 40-tägige Fastenzeit erinnert daran, dass auch Jesus in der Wüste 40 Tage lang gefastet hat und dabei den Versuchungen des Satans widerstehen konnte: "Darauf ließ der Teufel von ihm ab und siehe, es kamen Engel und dienten ihm."(Mt 4,1-11)

Der souveräne Kaplan Rupert Santner ("Don Rupi") hat mich begeistert ob der Parallelität des Alten und des Neuen Testaments. Ich kann ja Musik generell nicht leiden, und daher hör ich, was nur geht, wenn deutsch geredet wird.

Mich freut, dass der Kaplan die Kontinuität zwischen Judentum und Christentum hervorstreicht, besonders begeistert ist er von dem Buch "Jesus und die jüdischen Wurzeln der Eucharistie - Das Geheimnis des Letzten Abendmahles entschlüsseln" von Brant Pitre. Er hat es auf Deutsch herausgeben lassen. Es werden interessante Parallelen zwischen dem jüdischen Paschafest und der katholischen Eucharistie aufgezeigt.

Wie ein Gebiets-Obwalter jedes Jahr sein Gebiet abschreitet, bin ich schon vor Jahren nicht mehr um Unternalb herumgegangen. Ich kenn ja überhaupt niemanden mehr, der Unternalber wäre. Auf jeden Fall will ich wieder einmal ins Unternalber Hotel "Obenauf" und mich von meinen mich betreuenden Nothelfys rund um Retz zu allen meinen Tanten und Onkeln zu den Friedhöfen geleiten lassen.

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