Kunst ist so gefährlich wie das Maul eines Löwen
In seinem fabelhaften Film "The Fabelmans" blickt Steven Spielberg auf seine Eltern und seine Kindheit zurück und erzählt, wie das Kino ihn für immer in den Bann schlug

Sammys erster Kinobesuch (Paul Dano, Mateo Zoryan, Michelle Williams (Foto: UIP/Storyteller Distribution)
Für den kleinen Buben klingen die Worte seiner Mutter wie eine Drohung: "Filme sind Träume, die man niemals vergisst", sagt Mitzi zu Sammy, der noch keine Vorstellung davon hat, was Kino ist. Dann sitzt der Sechsjährige zwischen den Eltern in einem ausverkauften Lichtspielpalast - es läuft "The Greatest Show on Earth" von Cecil B. DeMille, ein Blockbuster des Jahres 1952 - und kann's schlicht nicht fassen. Vor allem das Finale, bei dem das Cabriolet zweier Bösewichte auf der Flucht von einem Zug zertrümmert wird, brennt sich Sammy für immer in Herz und Hirn ein.
In Wirklichkeit hieß der Bub Steven. Jetzt, 70 Jahre später, hat er diese Urszene auf Film gebannt. Mit ihr beginnt "The Fabelmans", eine autobiografische Coming-of-Age-Saga von Steven Spielberg, die nächste Woche in den Kinos startet. Sie beschreibt den Weg des heute weltberühmten Regisseurs vom ersten Filmerlebnis über seine Amateurfilmversuche bis zur Ankunft in den Filmstudios und seiner Begegnung mit einer alten Hollywoodlegende.