Oldtimer für alle!
Retro-Schick, Nachhaltigkeit und Individualität. Die Faszination für Vintage-Räder hält weiter an. Wieso eigentlich?

Samuel Kermann, Jakob Fried (Veloversum) und ungefähr hundert funkelnde Rennmaschinen aus den 80ern und 90ern, der „goldenen Ära“ des Rennradsports. Heute werden sie in der Stadt gefahren (Foto: Heribert Corn)
Bequem ist anders: 22 Millimeter breit, auf acht Bar steinhart gepumpt - bei diesen Reifen lösen sich bei Kopfsteinpflaster schon einmal die Plomben. Dazu die vornübergebeugte Haltung, gebaut wurden die Dinger schließlich, um schnell zu sein. Bremsgriffe ganz weit vorn an den krummen Rennlenkern, denn verlangsamt wird ja nur bei rasender Abfahrt in aerodynamischer Sitzposition.
Nichts spricht so richtig dafür, mit jenen Renngeräten, die Helmut Wechselberger, Gerhard Zadrobilek oder Rudi Mitteregger in den 1970ern und 80ern über die Glocknerstraße traten, in der Stadt zu fahren. Am Ring-Radweg, vor allem in Uni-Nähe, in Neubau, Mariahilf oder auf der Wieden, werden sie trotzdem immer mehr. In einschlägigen Foren diskutieren Enthusiasten über die besten Einzelteile. Radshops sprießen an allen Ecken der Stadt aus dem Boden. Und am 16. Februar feierte der Film "In Velo Veritas" über das Weinviertel Retro-Bike-Rennen Premiere. Wieso hält sich dieser Trend so hartnäckig? Und wieso entscheiden sich Jung und Alt trotz allem, was dagegen spricht, für ihr Gerät?