Verlängertes Wochenende
Das Gleiche leisten in weniger Zeit? Es geht, zeigt die größte Studie zur Vier-Tage-Woche. Einige Fragen bleiben aber offen
Brendan Burchell bekommt jetzt viele Anfragen. Der Brite ist Professor für Soziologie an der Universität von Cambridge und Co-Autor einer Studie, die vergangene Woche erschien. Es geht um die Vier-Tage-Woche: 61 britische Firmen mit insgesamt rund 2900 Angestellten testeten sechs Monate lang, was passiert, wenn die Arbeitszeit um ein Fünftel gesenkt wird, der Lohn dabei aber gleich bleibt.
Das Ergebnis: Der Umsatz, verglichen mit der Vorjahresperiode, zeigte ein gesundes Wachstum von 35 Prozent. Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sanken Stress, Schlafstörungen und Burnout-Symptome. 58 der 61 Unternehmen wollen deshalb weitermachen. Ist die Vier-Tage-Woche also das Arbeitszeitmodell, das alle glücklich macht?
Pilotprojekte gab es in den vergangenen Jahren einige. Schon 2014 hatte die isländische Regierung 2500 Beamte fünf Jahre lang in die Vier-Tage-Woche geschickt. Zwar zeigte sich, dass im Gesundheitsbereich Mehrausgaben anfielen, weil Personal aufgestockt wurde - dennoch setzte sich das Modell durch: Mittlerweile haben 86 Prozent der Arbeitnehmer in Island kürzere Arbeitszeiten oder zumindest die Option dazu.